Im Laufe der Jahre haben viele Künstler von den Blizzard-Spielwelten beindruckende Kunstwerke geschaffen. Im März und April letzten Jahres haben Hunderte dieser talentierten Künstler Beiträge für den Diablo III-Kunstwettbewerb „Porträt eines Champions“ eingereicht und einige wenige davon wurden zu Gewinnern auserkoren. Nun möchten wir euch einen dieser Gewinner, dessen Blizzard-Fankunst regelmäßig für Faszination und Verblüffung sorgt, etwas näher vorstellen.
Dmitriy „Tamplier“ Prozorovs Werke umfassen Porträts von Charakteren aus der frühen Phase der Warcraft-Geschichte bis hin zu Arbeiten mit Helden und Schurken der Starcraft- und Diablo-Spielwelten. Über die Jahre hat er fast vierzig Werke mit Blizzard-Fankunst geschaffen und nun haben wir uns mit ihm getroffen, um mehr über ihn und seine Kunst zu erfahren.
Frage: Seit wann beschäftigst du dich mit Kunst?
Schon im Kindergarten fand ich Zeichnen sehr interessant und später in der Schule begann ich dann, meine Mitschüler in Kunst zu überholen. Im Jahr 2010 hatte ich schließlich das Gefühl, die Techniken im Bereich der Digitalkunst wirklich zu beherrschen. Meine erste Illustration stammt aus derselben Zeit. Alles begann mit Kopien [anderer Arbeiten]. Zuvor hatte ich mir diese Meisterwerke nur anschauen und mich darüber wundern können, wie so etwas überhaupt möglich ist. Also musste ich eine Menge üben, bevor ich meine eigenen Sachen zeichnen konnte. Danach habe ich meine Illustrationen im Internet veröffentlicht.
Frage: Du hast im Laufe der Jahre sehr beeindruckende Blizzard-Fankunst geschaffen! Welche Arbeiten waren für dich am anspruchsvollsten?
Das dürfte wohl „Opposition“ gewesen sein. Im Allgemeinen bin ich auf Porträts spezialisiert, aber hierbei bestand eines meiner Ziele darin, nicht nur den Charakter, sondern auch eine vollständige Szene abzubilden. Ich wollte eine bestimmte Atmosphäre und Dynamik transportieren. Früher habe ich auch häufig mit dunklen Paletten gearbeitet, doch bei diesem Werk habe ich entschieden, mich einen Schritt von den Standards zu entfernen und ein helleres Bild zu malen. Es hat mich viel Mühe gekostet, letztendlich das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
„Opposition“ - Seht euch das Making-of-Video auf YouTube an.
Frage: Welches ist dein Lieblingswerk?
Das ist sehr schwer zu sagen. Wenn ich eine Arbeit abschließe, wird sie fast immer zu meinem Favoriten. (Natürlich gibt es dabei auch seltene Ausnahmen). So sieht es also momentan aus. Am meisten schätze ich zurzeit meine letzte Zeichnung „Maiev Shadowsong“. Mit jedem Bild werde ich besser, daher bin ich mir ziemlich sicher, dass die nächste fertiggestellte Arbeit auch wieder zu meinem Lieblingswerk wird.
Frage: Du warst auch einer der Gewinner unseres Diablo III-Kunstwettbewerbs „Porträt eines Champions“. Was hat dich zu deinem Werk mit dem Barbaren inspiriert und wie lang hast du dafür gebraucht?
Tja ... An dieses Bild habe ich ganz besondere Erinnerungen. Ich glaube, so viel Mühe wie bei „Victorious“ hatte ich mir zuvor noch nie gegeben. Ich musste damit ungefähr einen Monat vor der Deadline zum Einreichen der Beiträge beginnen. Ich erinnere mich noch daran, dass ich sogar Kunden bitten musste, noch etwas länger auf die Fertigstellung ihrer Aufträge zu warten. Ich habe ihnen erklärt, dass ich bei einem sehr wichtigen Wettbewerb mitmache, und alle haben mir Mut gemacht und gesagt, dass so etwas ziemlich wichtig ist, und mir viel Glück gewünscht.
Eine lange Zeit hatte ich keine Idee für das Bild. Ich habe Verschiedenes ausprobiert und mich letztendlich für einen Barbaren entschieden. Für die Fertigstellung habe ich ungefähr zwei Wochen gebraucht, aber als ich die Bilder anderer Teilnehmer des Wettbewerbs gesehen habe, musste ich meinen Beitrag noch mehr auf Hochglanz polieren.
Frage: Wie lang dauert es normalerweise vom Beginn bis zum Abschluss einer Arbeit?
Das kommt ganz darauf an. Es kann eine Stunde, manchmal aber auch einen Monat dauern! Aber normalerweise schaffe ich es innerhalb einer Woche.
Es hängt auch davon ab, wie sehr mir mein Motiv gefällt und wie meine sonstige Arbeitsbelastung aussieht. Wenn ich mich recht entsinne, war der kürzeste Zeitraum für ein Bild 2 Stunden und der längste ungefähr 2 Monate. Die Arbeiten werden jedes Mal schwieriger und benötigen daher mehr Zeit.
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| „Jim Raynor“ - Seht euch das Making-of-Video an | „Reaper“ - Seht euch das Making-of-Video an |
Frage: Welche Programme benutzt du zum Zeichnen?
Von Beginn an habe ich Adobe Photoshop CS3 benutzt, das für mich einfach optimal ist. Ich habe auch andere Grafikeditoren ausprobiert, mochte sie jedoch nicht. Einige meiner Arbeiten habe ich aber mit SAI gemacht, das wiederum bestimmte Vorzüge hat.
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| „Imperius, Archangel of Valor“ |
Frage: Wie sieht dein künstlerischer Prozess bei einem Bild aus?
Zuerst einmal muss ich eine Vorstellung haben, was ich überhaupt zeichnen möchte. Ohne die wären 80 Prozent meiner Werke Reinfälle. Oftmals musste ich mich dazu zwingen, etwas zu zeichnen, und letzten Endes ist nichts Gutes dabei rausgekommen. Früher war es auch so, dass ich ein Konzept auf Papier erstellen musste, bevor ich mit der eigentlichen Arbeit beginnen konnte.
Mittlerweile ist es jedoch anders. Ich arbeite von Anfang an mit dem Programm und passe meine Vorstellung mittendrin an, wenn mir etwas nicht gefällt. Zu Beginn ist die Idee in meinem Kopf meistens noch nicht ausgearbeitet und ich weiß selbst nicht, wie das Ergebnis am Ende aussehen wird.
Wenn ich jedoch ein Making-of-Video machen möchte, sieht die Sache vollkommen anders aus. Hier muss ich alles vorausplanen, weil die Zuschauer jeden Schritt sehen werden und daran vielleicht auch etwas lernen möchten. Es sollte also keine Fehlschläge geben.
Frage: Wir wissen, dass du viel Zeit und Herzblut in die Erstellung epischer Fankunst steckst. Welches ist dein Lieblingsdetail in einem deiner Bilder?
Jaaaa! Ich arbeite unglaublich gern an kleinen Details und Reflexionen! Ich liebe es, Metall zu malen – ein ganz besonderes Vergnügen. Aber sorgfältig an kleinen Details zu arbeiten, ist auch ziemlich zeitaufwendig. Ich spiele gern mit Licht und Schatten. Es ist großartig zu sehen, wie sich das gesamte Bild ändert, lebendiger wird und dreidimensionaler aussieht, wenn man ein paar Lichteffekte hinzufügt.
Frage: Welche anderen Künstler inspirieren dich?
Ich war schon immer beeindruckt von Wei Wang! Er war und ist auch weiterhin einer der einflussreichsten Künstler für mich. Als ich angefangen habe, grafische Techniken zu erlernen, waren seine Werke eine starke Inspiration. Ich schätze auch die Arbeiten von Andree Wallin, Daarken, David Rapoza und Cryptcrawler und verfolge ihr Schaffen. Ich hoffe, mit der Zeit auch einmal das hinzubekommen, was sie erreicht haben, und vielleicht sogar noch besser zu werden.
Frage: Arbeitest du noch an weiteren Bildern mit Diablo-Motiv?
Momentan nicht. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht schon bald wieder damit anfange! Die Inspiration kommt unerwartet: Auch, wenn ich heute noch gar nichts plane, habe ich morgen vielleicht schon ein Bild fertiggestellt.
Ich habe eine Menge Ideen und werde ganz bestimmt weitere von Diablo und Blizzard inspirierte Arbeiten zeichnen.
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| „Tauren Warrior“ - Seht euch das Making-of-Video an | „Sylvanas WindRunner“ - Seht euch das Making-of-Video an |
Frage: Welche Tipps und Ratschläge kannst du aufstrebenden Künstlern geben, und zwar besonders solchen, die gerade erst anfangen?
Mittlerweile gibt es viele Informationen im Internet, mit denen man seine Fähigkeiten stark verbessern kann. Denkt immer an eine wichtige Sache: Euer Können zählt. Die Leute fragen mich oft, welches Grafiktablet das Beste, welche Photoshop-Version die praktischste oder welche Pinsel am geeignetsten sind.
Fangt in der Frühphase mit einfachen Dingen an und versucht euch nicht zu früh mit Technologie und ausgefallenen Sachen zu beschäftigten. Wenn ihr besser werdet, erkennt ihr automatisch, was gut für euch ist.
Glaubt an euch und eure Stärken! Wenn ihr Freunde habt, die professionelle Designer oder Grafiker sind, hört auf ihre Ratschläge. Übt, werdet besser und schenkt niemandem Beachtung, der eure Arbeiten nicht mag.
„Kel'Thuzad“ - Seht euch das Making-of-Video auf YouTube an
Weitere Beispiele aus Tampliers beeindruckendem Gesamtwerk findet ihr in seiner DeviantART-Galerie. Welches sind eure Lieblingsarbeiten? Welche anderen Blizzard-Charaktere würdet ihr gerne einmal von ihm illustriert sehen? Teilt es uns im Kommentarbereich unterhalb des Artikels mit!
Arbeitest du an einem von Blizzard-Kunst inspiriertem Werk? Wir würden es zu gerne in unserem Fankunst-Forum sehen!